Sprossen ziehen ohne Keimglas

Sprossen ziehen ohne Keimglas

Zutaten

  • 1 leeres Schraubglas (meines war in seinem früheren Leben einmal ein Apfelmark-Glas mit 750g Inhalt)
  • Feinmaschiger Stoff (z.B. Gazestoff – ich habe einen Beutel für Feinwäsche hierfür geopfert – sicher klappt es auch mit einem ungenutzten Fliegengitter, das du vorher gründlich wäscht)
  • 1 Haushaltsgummi
  • Keimbares Getreide – ich habe hier Buchweizen verwendet

Zeit

ca. 4 Tage (in dieser Zeit insgesamt 10 Minuten aktive Tätigkeit)

Vorgehen

  1. Spüle das Glas gut aus oder reinige es im Geschirrspüler, sodass es komplett sauber ist.
  2. Schneide aus dem feinmaschigen Stoff ein viereckiges Stück aus, das so groß ist, dass es die Öffnung des Glases gut bedeckt und noch ca 5 cm in alle Richtungen über die Öffnung herausragt, sodass es später mit dem Gummi über die Öffnung gespannt werden kann.
  3. Fülle 3 Esslöffel Buchweizenkerne zusammen mit reichlich Wasser in eine Schüssel und weiche sie dort für 2 Stunden ein.
  4. Gieße den Buchweizen durch ein Sieb, spüle ihm mit klarem Wasser gut ab und gib ihn dann in das vorbereitete Glas.
  5. Spanne den Stoff darüber und Stelle das Glas leicht schräg auf (mit der Öffnung nach unten), sodass überschüssiges Wasser herausfließen kann.
  6. Achte nun darauf, dass die Kerne immer leicht feucht sind und spüle sie ca 3x täglich gut ab – nach ca 2 Tagen beginnen sie zu keimen.
  7. Wiederhole das Procedere noch für weitere 2 Tage  (je nach Getreide kann die Keimzeit variieren) und genieße die Sprossen dann z.B. im Salat, auf Brot oder – wie bei uns – als Füllung in Wraps.

Was ist so toll am Keimen?

Beim Keimen von Getreide geschieht folgendes:

  • für den Menschen nicht essenzielle Aminosäuren werden in essenzielle Aminosäuren umgewandelt (Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine, essenzielle Aminosäuren kann derKörper nicht selbst herstellen, müssen also  durch die Nahrung zugeführt werden – somit ist dieser Faktor gerade für die Eiweißversorgung bei veganer Ernährung super interessant)
  • bei einer Keimdauer von über 3 Tagen steigt der  Gehalt der Aminosäure Lysin erheblich an, was die Proteinqualität erhöht
  • Vitamin C wird neu gebildet
  • Unerwünschte Bestandteile wie beispielsweise Mehrfachzucher, welche  Blähungen verursachen können, werden abgebaut 
  • weiterhin wird die in vielen Lebensmitteln vorhandene Phytinsäure abgebaut, somit steigt die Bioverfügbarkeit für zahlreiche Nährstoffe – bedeutet: der Körper kann viel mehr der beinhalteten Nährstoffe aufnehmen und verwenden. Denn es ist super wichtig zu wissen, dass der theoretische Gehalt eines Nährstoffs in einem Lebensmittel (wie er etwa auf der Packung zu lesen ist) nicht bedeutet, dass dieser auch 1:1 so aufgenommen und verwertet wird. Zahlreiche Faktoren spielen hier eine Rolle, die die Aufnahme hemmen oder eben auch fördern können. Keimen ist einer der wichtigsten Faktoren, die Aufnahme zu erhöhen. 

Auch bei Hülsenfrüchten lohnt sich das Keimen auf alle Fälle – sie werden durch diesen Prozess auch besser verträglich. Hier genügt es oft schon, sie einfach über Nacht einzuweichen (z.B. bei Linsen). 

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